ThemaKostenermittlung nach DIN 276
Strukturierte Baukostenplanung für alle Projektphasen
Die Kostenermittlung nach DIN 276 ist ein zentrales Instrument, um Baukosten systematisch zu erfassen, zu bewerten und zu steuern. Sie bildet die Grundlage für eine transparente und rechtssichere Projektabwicklung und ist eng mit den Leistungsphasen der HOAI verknüpft.Die DIN 276 definiert die Gliederung der Kosten in Kostengruppen und Stufen der Ermittlung – von der ersten Kostenschätzung bis zur abschließenden Kostenfeststellung.
Mit der Anwendung der Kostenermittlung nach DIN 276 lassen sich Baukosten nicht nur frühzeitig prognostizieren, sondern auch über den gesamten Projektverlauf hinweg kontrollieren und dokumentieren. Sie schafft Klarheit gegenüber dem Bauherrn, ermöglicht belastbare Entscheidungen und reduziert wirtschaftliche Risiken.
Modul Kostenplanung
Das Zusatzmodul „Kostenplanung“ ermöglicht in Kombination mit SIRADOS 365 Architektur-Paketen eine schnelle und effiziente Kostenplanung.
Kostenplanung Basic
Kostenplanung Basic bestehend aus "Kostenplanung" plus Datenpakete Neubau und Altbau, ermöglicht eine schnelle und effiziente Kostenplanung.
Kostenplanung Classic I
Kostenplanung Classic I bestehend aus "Kostenplanung" plus Datenpakete Neubau, Altbau und Tiefbau, ermöglicht eine schnelle und effiziente Kostenplanung.
Kostenplanung Classic II
Der Klassiker für Ausschreibung und Kostenplanung im Neubau, Altbau und Technik. Das Kombipaket ermöglicht eine schnelle und effiziente Kostenplanung.
Kostenplanung Premium
Das Komplettpaket für Ausschreibung und Kostenplanung im Neubau, Altbau, Tiefbau, Technik, Asbestsanierung und Reinigung/Wartung. Für eine schnelle und effiziente Kostenplanung.
Kostenplanung Neubau
Mit Kostenplanung Neubau erstellen Sie eine schnelle und effiziente Kostenplanung für alle Neubauprojekte.
Kostenplanung Altbau
Mit Kostenplanung Altbau erstellen Sie eine schnelle und effiziente Kostenplanung für Altbau- und Sanierungsprojekte.
Kostenplanung Tiefbau/GaLa
Mit Kostenplanung Tiefbau/GaLa erstellen Sie eine schnelle und effiziente Kostenplanung für Tiefbauprojekte sowie für den Garten- und Landschaftsbau.
Kostenplanung Technik (HLS/Elektro)
Mit Kostenplanung Technik erstellen Sie eine schnelle und effiziente Kostenplanung für die technische Gebäudeausrüstung in den Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro.
Ausschreibungstexte Neubau
Das Datenpaket für den Neubau unterstützt Sie bei der Ausschreibung und Kostenplanung im Roh- und Ausbau. Inklusive Kostenelemente und VOB Vorbemerkungen.
Ausschreibungstexte Tiefbau/GaLa
Das Datenpaket Tiefbau/GaLa unterstützt Planer bei der Ausschreibung und Kostenplanung im Garten-, Landschaftsbau und Tiefbau. Inklusive Kostenelemente und VOB Vorbemerkungen.
Ausschreibungstexte Altbau
Die Grundlage für Ausschreibungen und Kostenplanungen im Altbau. Enthält Ausschreibungstexte mit Baupreisen, Kalkulationsansätzen, Elemente und VOB Vorbemerkungen.
Ausschreibungstexte Technik (HLS/Elektro)
Das Datenpaket Technik unterstützt Planer bei der Ausschreibung und Kostenplanung für die Bereiche Heizung, Sanitär, Elektro und Lüftung. Inklusive Kostenelemente und VOB Vorbemerkungen.
Architektur Basic
Basispaket für Ausschreibung und Kostenplanung im Neubau und Bauen im Bestand. Inklusive Kostenelemente und VOB Vorbemerkungen.
Architektur Classic I
Der Klassiker für Ausschreibung und Kostenplanung im Neubau, Bauen im Bestand und Tiefbau/GaLa. Inklusive Kostenelemente und VOB Vorbemerkungen.
Architektur Classic II
Der Klassiker für Ausschreibung und Kostenplanung im Neubau, Altbau und der Technik – inklusive aktueller TGA-Daten, Kostenelemente und VOB Vorbemerkungen.
Was bedeutet Kostenermittlung nach DIN 276 für Architekten?
Die Kostenermittlung nach DIN 276 ist weit mehr als eine formale Pflicht – sie ist das Fundament für eine belastbare, transparente und steuerbare Baukostenplanung.
Sie ermöglicht Architekten, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Projekts frühzeitig zu definieren und über alle Leistungsphasen hinweg konsistent zu dokumentieren.
Durch die klare Gliederung in Kostengruppen und Ermittlungstypen schafft sie Vergleichbarkeit, minimiert Risiken und bildet die Grundlage für Honorarabrechnung, Vergabeentscheidungen und Bauherrenkommunikation.
Stufen der Kostenermittlung nach DIN 276
Die DIN 276 unterscheidet sechs Arten der Kostenermittlung, die jeweils bestimmten Planungsphasen zugeordnet sind:
- Kostenrahmen (LPH 1): Erste grobe Einschätzung auf Basis der Projektziele und Rahmenbedingungen
- Kostenschätzung (LPH 2): Grundlage für die Entscheidung über die Vorplanung
- Kostenberechnung (LPH 3): Detaillierte Ermittlung bis zur dritten Ebene der Kostengliederung
- In LPH 4 (Genehmigungsplanung) erfolgt keine neue Kostenermittlung, sondern ggf. eine Aktualisierung der Kostenberechnung
- Kostenvoranschlag (LPH 5–6): Basierend auf Ausführungsplanung und Leistungsverzeichnis
- Kostenanschlag (LPH 7): Vergleich der Angebotspreise mit dem Voranschlag
- Kostenfeststellung (LPH 8): Dokumentation der tatsächlich entstandenen Kosten
Diese Stufen ermöglichen eine durchgängige Kostenkontrolle und bilden die Basis für die Honorarermittlung nach HOAI.
Die DIN 276 verlangt, dass die Gesamtkosten eines Bauprojekts vollständig erfasst und dokumentiert werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Lücken kenntlich gemacht werden.
Kostengliederung nach DIN 276
Die DIN 276 gliedert die Baukosten in Haupt- und Untergruppen. Die wichtigsten Kostengruppen sind:
- 100 Grundstück
- 200 Herrichten und Erschließen
- 300 Bauwerk – Baukonstruktion
- 400 Bauwerk – Technische Anlagen
- 500 Außenanlagen
- 600 Ausstattung und Kunstwerke
- 700 Baunebenkosten
- 800 Finanzierung (neu hinzugekommen, war bisher Teil der Baunebenkosten)
Die Gliederung erfolgt in drei Ebenen:
- Erste Ebene: Hunderterstellen (z. B. KG 300)
- Zweite Ebene: Zehnerstellen (z. B. KG 330)
- Dritte Ebene: Einerstellen (z. B. KG 334 – Außenwandöffnungen)
Diese Gliederung sorgt für eine einheitliche Struktur und erleichtert die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten.
Methoden der Kostenermittlung
Je nach Projektgröße und Planungsstand kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz:
Bauelementmethode
Die Bauelementmethode basiert auf der Zusammenfassung von Leistungen zu funktionalen Einheiten (z. B. Außenwand, Dach, Fundament). Sie ermöglicht eine strukturierte und praxisnahe Kostenermittlung, insbesondere in frühen Planungsphasen. Die Methode ist besonders effizient und bietet eine hohe Genauigkeit.
Leistungspositionsmethode
Diese Methode ist sehr detailliert und eignet sich vor allem für die spätere Planung (ab LPH 6). Sie basiert auf konkreten Ausschreibungstexten und Leistungsverzeichnissen, ist jedoch aufwendig und weniger übersichtlich.
BIM-gestützte Kostenermittlung
Die BIM-Methode nutzt digitale Gebäudemodelle zur automatisierten Mengenermittlung. Sie bietet Vorteile in der Aktualität und Konsistenz der Daten, erfordert jedoch eine exakte Zuordnung der Kosteninformationen zu den CAD-Elementen.
Zusammenhang mit der HOAI
Die Kostenermittlung DIN 276 ist integraler Bestandteil der Grundleistungen nach HOAI. Architekten und Planer sind verpflichtet, die Kosten systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Dazu gehören:
- Erstellung eines bepreisten Leistungsverzeichnisses
- Mengenermittlung
- Berücksichtigung der Mehrwertsteuer
- Verwendung realistischer Kennwerte
Für fehlerhafte Kostenermittlungen haftet der Planer – ausgenommen bei unvorhersehbaren Änderungen wie behördlichen Auflagen, höherer Gewalt oder Baugrundrisiken.
Kostenkontrolle und Kostensteuerung
Die DIN 276 fordert nicht nur die Ermittlung, sondern auch die laufende Kontrolle und Steuerung der Baukosten. Während die Kostenkontrolle Abweichungen feststellt, ermöglicht die Kostensteuerung ein aktives Eingreifen bei kostenrelevanten Entwicklungen. Beide Prozesse sind essenziell für eine wirtschaftliche Projektabwicklung und müssen eng mit der Objektplanung abgestimmt werden.
Sichere Kostenermittlung mit SIRADOS
Mit den SIRADOS Baudaten steht Architekten und Planern ein leistungsstarkes Werkzeug zur Verfügung, das die Kostenermittlung nach DIN 276 effizient unterstützt. Die Daten sind nach DIN 276 gegliedert und enthalten marktrecherchierte Baupreise sowie praxisnahe Kostenelemente.
Sie lassen sich direkt in AVA-Software integrieren und ermöglichen eine durchgängige Kostenplanung – von der ersten Schätzung bis zur Ausschreibung.
